„Gib mehr als du nimmst“ – Joey Kelly zu Gast bei der LVM

Aufgeben ist keine Option – das Leitmotiv seines Vortrags nahm Joey Kelly wörtlicher als geplant: Obwohl der 52-Jährige spürbar gesundheitlich angeschlagen war, wollte er das Publikum nicht enttäuschen und sorgte mit entwaffnender Ehrlichkeit und bemerkenswerter Willenskraft für viele Lacher und sprachloses Staunen.  

„No Limits“ lautete der treffende Titel seines Vortrags, der LVMer und externe Gäste mitnahm auf eine eindrucksvolle Reise durch die Höhen und Tiefen seines Lebens und Schaffens. Von den ersten musikalischen Anfängen der Kelly Family als Straßenmusiker: in Europas Fußgängerzonen über zahlreiche Extremsport-Erfolge bis hin zu Auftritten mit Weltstars wie Michael Jackson oder Tina Turner – schnell wurde deutlich: Joey Kellys Leben kennt tatsächlich keine Grenzen.

Dabei berichtete er stets mit einer Prise Bescheidenheit von Erfolgen, Rückschlägen und den Strapazen seiner sportlichen Höchstleistungen. Ob ein 24-Stunden-Lauf auf Rolltreppen für den guten Zweck, eine Atlantiküberquerung im Segelboot, Überlebenstraining in Kanadas Wildnis oder eine Tour quer durch Deutschland – ohne Geld und ohne Nahrung: Kelly zieht durch, was er sich vornimmt.

Sein persönliches Credo: „Ich will immer brennen – egal, was ich mache.“ Dabei vertraue er ganz auf sich selbst und auf sein Team. Zugleich zeigte sich Kelly in Bezug auf den Extremsport selbstkritisch: „Ist das gesund, was ich mache? Nein!“ Was ihn antreibt? Der unbändige Wille, dieses eine Leben maximal – und oft auch extrem – auszukosten. „Wir haben nur dieses eine Leben“, sagte Kelly am Ende seines Vortrags fast mahnend. Der Applaus ebbte nach diesen Worten nur langsam ab. 

Der innere Schweinehund ist groß, aber 80 Prozent spielen sich im Kopf ab. Mit dem richtigen Mindset und guter Vorbereitung kann man alles schaffen!

Joey Kelly

Und weil ihm seine Fans am Herzen liegen, nahm sich der 52-Jährige im Anschluss viel Zeit: „Ich gehe erst, wenn alle glücklich sind“, sagte er schmunzelnd – und blieb. Er gab Autogramme, verschenkte CDs und Kassetten aus dem Fundus der Kelly Family und stand geduldig für Selfies bereit – bis wirklich alle zufrieden waren.